Särri ist Coach in CrossFit HH und eine der Top-CrossFit Athletinen in Deutschland. Särri hat meine Hilfe in März 2015 zum ersten Mal gesucht. Sie wollte Struktur in ihre Ernährung bringen. Hier ist ihre Meinung über das AngeLove Nutrition Coaching.

Enjoy! 

‚Veganer sind im Allgemeinen zu schwach und haben keine Energie…..‘

Das hörte ich mal einen von mir bewunderten Mann/Sportler in einem Interview sagen. Sofort sanken seine Punkte auf meiner Sympathie- Skala, denn obwohl ich “nur” Vegetarier war und mich nicht direkt angesprochen fühlte, empfand ich seine rigorose Aussage als etwas dümmlich.

Er behauptet, sich seit jungen Jahren “raw” und “clean”, “Paleo”- ähnlich zu ernähren. Und das tierische Eiweiß gebe ihm die notwendige Energie.

Ich bin nun mein halbes Leben lang Vegetarier und habe mich immer mal wieder intensiver mit dem Thema auf ethischer Ebene auseinander gesetzt. Diese Punkte und Beweggründe werde ich hier nicht weiter ausführen, diesmal geht es um profanere Belange – die Wirkung des Essens auf das eigene Wohlbefinden und das Energielevel im Alltag und im sportlichen Bereich.

In meinem ursprünglichen Beruf als Baumpflegerin- und Kletterin machte ich mir das erste Mal spezifischere Gedanken über mein Essen. Früh aufstehen, zu früh um ausführlich zu frühstücken. Mindestens acht Stunden im Baum, auf der Baustelle, körperliches Arbeiten, abends eventuell Ausgleichssport… manchmal war ich schlapp und müde. Mehr Trinken, mehr Kaffee (?!), mehr essen… die ersten “Von dem Vogel-/Kaninchenessen kannst du ja auch keine Kraft bekommen. Du brauchst mehr Eiweiß!“-Sprüche kamen auf.

Als ich in den Fitness- und Sportbereich wechselte wurden die üblichen “Low Carb, Low Fat, High Protein“ -Experimente durchgeführt. Nichts stimmte mich wirklich zufrieden. Immer wieder dachte ich: „Muss das sein? Muss ich so viele Eier, Milchprodukte etc. zu mir nehmen, damit ich den Karnivoren die Stirn bieten kann?“

Als ich CrossFit als Sport für mich entdeckte, erhielt der “Performance”- Aspekt noch größere Bedeutung. WANN esse ich WAS und WIEVIEL damit ich nicht zu leicht, nicht zu schwer, nicht zu langsam werde und mir nicht schlecht wird (weil ich eine halbe Stunde vor einem Metcon noch unbedingt ein Müsli essen musste…)?!

Der Paleo-Trend in dem Sport machte es einem Vegetarier nicht unbedingt leichter. Ständig wurde von “Bacon” geschwärmt und es wurde einem empfohlen, dann doch “wenigstens” viele Eier und Nüsse zu essen… dennoch wäre Fleisch sicherlich die Universallösung für all meine Probleme und natürlich auch meinen zu schwachen Backsquat…

Dann lernte ich Aleks kennen. Auch sie hatte einiges durchgemacht und ausprobiert. Ihre offene Art, das Fehlen von Dogmen im Sinne von “gutes Essen/schlechtes Essen” fand ich gut und so bat ich sie um Unterstützung.

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“Paleo”- gestört wie ich war, musste ich mich erstmal auf “fettärmer” und “kohlenreicher” umstellen. Mein Makro-Timing war auch nicht ideal. Es wurden diverse Schrauben umgestellt, ich aß mehr Obst, Getreide… auch Schokolade, Eis, ein Hopfen- und Malz-Getränk war mal völlig ok. Es kam vor allem auf die Zusammenstellung an.

“Flexibel” musste man sein! “Flexible Dieting” halt.

Ich verlor an Gewicht, aber nicht an Energie. Die Befürchtung, durch weniger/anders essen und Gewichtsverlust kraftlos zu werden, wurde widerlegt.

Aleks gab mir gute Tipps und stellte meinen “Makro- Mix” meinen Vegetarier- Ansprüchen entsprechend um.

Mittlerweile habe ich wieder ein gutes Gefühl, wann ich was brauche und was mir gut tut.

Dies brachte mich wieder etwas “back to the roots” und ich will nun wieder mehr in die vegane Richtung gehen. Ich habe festgestellt, dass es durchaus funktioniert Energie, Kraft und Stärke durch pflanzliche Ernährung zu erhalten. Man braucht keine zehn Eier und einen Liter Milch pro Tag…!

Ich stehe zu meinen Makeln – ich trinke gerne mal ‘nen Shake, esse einen Questbar oder könnte auch mal mein Abendessen durch “Ben&Jerry’s”- Eis ersetzen… 100% perfekt gibt es nicht. Die Idee ist, durch das eigene Verhalten dem Umfeld/ der Umwelt mehr zu “nutzen” als zu “kosten”. Und etwas Nachdenken, Empathie und Verantwortungsbewusstsein hat noch nie jemanden geschadet – auch nicht der Performance oder den Mukkis.